Freitag, 04. Oktober 2024
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Novellierung der Lkw-Maut mit „Handwerker-Ausnahme“

Lkw-Maut erfasst ab 1. Juli 2024 auch Lkw des gewerblichen Güterkraftverkehrs über 3,5 t

Der Deutsche Bundestag hat in dieser Woche die geplante Novellierung der Lkw-Maut beschlossen. Bislang gilt die Maut für Fahrzeuge ab 7,5 t. Ab 1. Juli 2024 sollen dann auch Lkw des gewerblichen Güterkraftverkehrs mit über 3,5 t die Maut entrichten.

Ausgenommen bleiben die Fahrzeuge von Handwerksbetrieben zwischen 3,5 und 7,5 t.

„Angesichts der schwierigen konjunkturellen Lage ist das ein wichtiges Signal an die Baubranche“, kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Die Bauunternehmen stehen aufgrund der Material- und Energiekostensteigerungen ohnehin unter massivem Druck. Ohne die Handwerkerausnahme würde sich das Bauen in Deutschland noch weiter verteuern.“

„Mit Blick auf die dringend notwendigen Leistungen des Baugewerbes für die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur, den Wohnungsbau und für die energetische Sanierung ist das ein wesentlicher Schritt, um die Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben nicht unnötig zu behindern und weiter zu verteuern. Die Bestätigung der Handwerkerausnahme durch den Bundestag begrüßen wir ausdrücklich“, so Pakleppa abschließend.

Neue LKW-Maut verteuert Baustoff-Transporte

Das „Dritte Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften“ sieht vor, dass die Maut ab 01. Dezember 2023 um eine CO2-Komponente in Höhe von 200 Euro je Tonne ergänzt wird – dies entspricht 15,8 ct je km für schwere Euro 6-Lkw. Damit steigen auch die Baustoffpreise und Bauteilpreise in der gesamten Bauwirtschaft. Durch den neuen CO2-Teilsatz verdoppel sich die bisherige Maut, wie ein Bündnis von sechs Verbänden aus transportintensiven Branchen beklagt:

  • Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V.
  • Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V.
  • PHAGRO | Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels e. V.
  • DER AGRARHANDEL e. V.
  • DIE PAPIERINDUSTRIE e. V.
  • Wirtschaftsvereinigung Metalle e. V.

Für die gesamte Wirtschaft und Bauwirtschaft entwickeln sich damit große neue Kostenrisiken. Im Transportsektor sind zudem noch keine alternativen Antriebe verfügbar.

Weitere Informationen:

Toll-Collect: Änderungen im Bundesfernstraßenmautgesetz