Mit dem Jahresbeginn starten wieder viele Menschen ihre Bildschirmarbeitsplätze, ob im Home-Office oder im Büro.
Gerade in klimatisierten Räumen werden viele Stunden vor dem Bildschirm zur Belastung für die Augen. Die zeitweilige Austrocknung der Augenoberfläche droht, falsche und dauerhaft einseitige Sitzpositionen fördern Fehlsichtigkeit und und Auswirkungen auf die Augengesundheit.
Was gibt es zu beachten, um die Augen während der anstrengenden Arbeit am Monitor zu pflegen und zu entlasten? — Gesundheitsexperten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) geben Tipps und klären auf.
Öfters mal an die frische Luft gehen
Wer stundenlang am Bildschirm arbeitet, sitzt gewöhnlich innerhalb von vier Wänden. Vertieft in die Arbeit, vergisst man schnell auf körperliche Symptome zu achten. Ausreichende Frischluftzufuhr ist wichtig, damit das Gehirn und die Augen ordentlich funktionieren können.
Prof. Dr. med. Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Köln, gibt dazu folgenden Tipp: „Es ist deshalb wichtig, im Homeoffice alle 30 Minuten entspannt über den Bildschirm in die Ferne zu schauen […] Heimarbeitende sollten auch so oft wie möglich das Tageslicht draußen oder zumindest auf dem Balkon nutzen“.
Das konzentrierte Arbeiten am Monitor ermüdet die Augen und kann auch zu Schmerzen führen. Stetes Starren stellt sich ein, wenn man die Umgebung um sich herum vergisst und es keine Ablenkungen gibt. Dann sinkt bei den Schaffenden auch die Frequenz des Lidschlags.
Prof. Dr. med. Gerd Geerling, Präsident der DOG sagt dazu: „Lidschläge sind wichtig, weil sie das Auge mit schützendem Tränenfilm befeuchten“. Bleibt das Blinzeln aus, könne das zu trockenen, müden und schmerzenden Augen führen.
Fisch, Gemüse und Obst essen
Um eine Austrocknung zu verhindern, rät Professor Geerling zu ein paar einfachen Maßnahmen. „An erster Stelle steht der Hinweis, regelmäßig mit beiden Augen zu zwinkern. […] Auch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Kost mit viel Fisch, Gemüse und Obst sollte geachtet werden, um die Augengesundheit zu fördern“.
Vermeiden sollte man hingegen trockene Raumluft. Sie reizt das Auge zusätzlich.
„Regelmäßiges Lüften und Luftbefeuchter heben die Luftfeuchtigkeit an“, sagt Profesor Cursiefen. Ein Tabu im Homeoffice ist Rauchen. „Zigarettenrauch greift den schützenden Tränenfilm an und begünstigt das Syndrom des Trockenen Auges“, betont Cursiefen.
— Neben Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren können vor allem Zink sowie die Vitamine B6, B12, E und C die Beschwerden bei trockenen Augen verbessern. Sie spielen für die Augengesundheit eine große Rolle.
Tränenersatzmittel und Lidkantenpflege
Wer schon unter geröteten Augen leidet, kann mit leichten Mitteln der Rötung entgegen wirken. In der Apotheke gibt es Tränenersatzmittel rezeptfrei zu kaufen. Diese träufelt man hin und wieder auf die Augen.
„Hilfreich ist auch eine Lidkantenpflege, um die Produktion eines fettreichen Tränenfilms zu unterstützen“, erläutert Cursiefen. Morgens und abends legt man feuchtwarme Abschminkpads fünf Minuten auf die Augen und entspannt sich. Danach streicht man Unter- und Oberlid mit einem sauberen Wattestäbchen sanft zur Lidkante hin aus.
Technische Aspekte sollten stimmen
Wer tagein, tagaus vor dem Bildschirm sitzt, sollte ergonomische Aspekte seiner Arbeit genau prüfen. Der Bildschirm sollte eine gute Auflösung und ausreichende Größe aufweisen. Der Abstand zum Monitor sollte mindestens 45 Zentimeter betragen.
Professor Geerling erläutert: „Das Tageslicht sollte immer von der Seite auf den Monitor fallen, der Monitor leicht nach oben gekippt eingestellt sein und so tief, dass man in Sitzposition noch über den oberen Rand blicken kann.“ Künstliche Beleuchtung sollte hell sein, ohne zu blenden. Gut zu wissen: „Das Blaulicht des Displays ist keine Gefahr für die Augen“, betont der DOG-Präsident.
Die DOG: Forschung, Lehre und Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 8.000 Mitglieder. Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern. Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus wird der wissenschaftliche Nachwuchs in der Augenheilkunde gefördert. — Die DOG wurde im Jahr 1857 in Heidelberg gegründet und ist heute die älteste augenärztliche Fachgesellschaft der Welt.
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