Freitag, 29. März 2024
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WHO vergibt neuen Namen für Coronavirus: Sars-CoV-2

Biochemikerin im Labor

Das Coronavirus hat jetzt einen Namen: Sars-CoV-2. Die neue vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit wird nun mit einem eigenen Namen Covid-19 bezeichnet.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO erläuterte auf der heutigen WHO-Konferenz die Namensgebung:

„Nach den zwischen der WHO, der Weltorganisation für Tiergesundheit und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen vereinbarten Richtlinien mussten wir einen Namen finden, der sich nicht auf einen geographischen Ort, ein Tier, ein Individuum oder eine Gruppe von Menschen bezieht, und der auch aussprechbar ist und mit der Krankheit zusammenhängt.“

Der Name des Virus bezieht sich auf die sehr enge Verwandtschaft zum Sars-Virus Sars-CoV, an dem 2002/2003 Hunderte Menschen gestorben waren. Die Viren sind Experten zufolge Varianten ein und derselben Virusart. Sars steht für „Schweres Akutes Atemwegssyndrom“.

Der von der Studiengruppe an der Universität Gießen genannte neue Name Sars-CoV-2 sei maßgeblich für die künftige wissenschaftliche Bezeichnung. Dies sagte John Ziebuhr von der Universität Gießen gegenüber dpa. Er ist einer der Hauptautoren des Fachartikels zur Namengebung, der zunächst auf dem Preprint-Server für die Biowissenschaften BioRxiv veröffentlicht wurde.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control – ECDC) schätzt in seiner aktuellen Risikoanalyse vom 11.2.2020 das Risiko einer Ansteckung in Europa nach wie vor als sehr gering ein.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) überwacht die weltweite Ausbreitung des Coronavirus mit einem eigenen tagesaktuellen WHO-Dashboard. Am 11.2.2020 um 16 Uhr MEZ waren in China 43.107 Erkrankungsfälle, 1.018 Todesfälle und weitere weltweite Fälle aus 25 Ländern gemeldet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert mit ihren 2019-nCoV-Seiten u.a. mit täglichen Situationsberichten, Reisehinweisen und Reaktionen auf Gerüchte und Fehlinformationen.

Aktuelle Empfehlungen und Risikoeinschätzung des Robert-Koch-Institutes

Das Robert-Koch-Institut in Berlin gibt tagesaktuelle Lageberichte und Einschätzungen ab, die auf vorliegenden Erkenntnissen beruhen. Demnach sind in Deutschland sind seit Ende Januar 2020 erste Fälle bestätigt worden. 2019-nCoV ist von Mensch zu Mensch übertragbar.

„Auf globaler Ebene handelt es sich um eine sich sehr dynamisch entwickelnde und ernst zu nehmende Situation. Für eine abschließende Beurteilung der Schwere der neuen Atemwegserkrankung liegen gegenwärtig nicht genügend Daten vor. Schwere und tödliche Krankheitsverläufe kommen bei einem Teil der Fälle vor. Mit einem Import von weiteren Fällen nach Deutschland muss gerechnet werden. Auch weitere Übertragungen und Infektionsketten in Deutschland sind möglich. Gegenwärtig gibt es jedoch keinen Anhalt für eine anhaltende Viruszirkulation in Deutschland, so dass die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland aktuell weiterhin gering bleibt.“