Samstag, 20. April 2024
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Toxic Positivity: Warum zu viel Optimismus schaden kann

Toxic Positivity - wenn Bilder trügerische Wirklichkeit spiegeln

Ob auf Instagram, TikTok oder beim Spaziergang im Park – überall erscheinen die Menschen heute gut gelaunt und optimistisch. Psychologen und Coaches raten zu einer positiven Haltung und zum Lächeln im allen Lebenslagen. — Warum zu viel Positivität im Leben nicht immer gut ist, und sogar krank machen kann, das versucht ein Beitrag in NATIONAL GEOGRAFIC zu klären.
Anna-Kathrin Hensch schreibt: „Ein emotionales Dauergrinsen ist zum Must-Have der vergangenen Jahre geworden. Life-Coaches, Glücks-Magazine und Instagram-Sinnsprüche können allen, die nicht wissen wie Glück geht, vermeintlich ganz einfach beibringen, sich durchs Leben zu lächeln. Alleine auf Instagram finden sich unter dem Hashtag #positivevibes über 78 Millionen Beiträge. Die Coaching-Branche setzte in den vergangenen Jahren weltweit fast 3 Milliarden US-Dollar um. Die Botschaft ist immer die gleiche: Eine positive Einstellung vertreibt negative Gedanken und mit dem richtigen Mindset kann jeder glücklich sein.“

Dr. Britta Renner, Professorin am Psychologischen Institut der Universität Konstanz warnt: „In den sozialen Medien und im Umfeld findet da eine unglaubliche Vereinfachung und Übergeneralisierung von optimistischer Lebenshaltung statt. Das ist Toxic Positivity.“ — Die Professorin geht den negativen Asuwirkungen von Toxic Positivity nach, und zeigt persönliche Auswege auf.
Auch die Autorin Anna Maas setzt sich in ihrem Buch „Die Happiness-Lüge“ mit schädlichem Optimismus auseinander. Ihr Rat: „Nur wer laut wird und negative Gefühle ausspricht, kann etwas ändern. Es braucht Proteste, Wut, Empörung und Frust, damit wir weiterkommen. Auch wenn das nicht immer Spaß macht.“
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