Die Tomate (Solanum lycopersicum) ist die Lieblingsfrucht der Deutschen. Genau genommen ist es das Lieblingsobst, denn botanisch gesehen sind Tomaten Früchte. Verzehrt werden rund 30 Kilogramm pro Kopf pro Jahr. Tomaten schmecken, sind süß und kalorienarm.
Doch wie nachhaltig und sozial verträglich ist der Anbau?
Nachtschattengewächs mit Schattenseiten
Der Tomatenanbau hat jedoch seine Schattenseiten: Ausbeutung, Umweltzerstörung, Plastikflut. Wer sich einen idyllischen Gemüsegarten vorstellt, liegt falsch.
Tomatenplantagen im spanischen Almeriá beispielsweise ähneln eher einem Plastikmeer. Die Treibhäuser mit ihren Plastikplanen erstrecken sich auf einer Fläche von 45.000 Fußballfeldern. Marcos Diéguez von der Umweltschutzorganisation „Ecologistas en Acción“ erklärt, dass nur ein Teil davon fachgerecht entsorgt werde. Der Rest lande auf einer der vielen illegalen Müllkippen in der Region. Durch die Sonnenstrahlung werde das Plastik zersetzt und lande als Mikroplastik in der Umwelt.
Hinzu kommen schlechte Arbeitsbedingungen in Spanien, Italien, Marokko und auch China – dem größten Tomatenproduzenten der Welt. Miguel Carmona von der Gewerkschaft „SOC-SAT Almería“ berichtet von Erntehelfern, die oft keine Dokumente oder Arbeitsverträge haben und unter widrigen Umständen, in selbst gebauten Unterkünften ohne Strom und fließend Wasser, leben.
Die „planet e.“-Doku „Genuss mit Beigeschmack – Tomaten“, widmet sich dem Thema. Ab Donnerstag, 20. Juni 2024, ist die Sendung in der ZDFmediathek abrufbar. Am Sonntag, 23. Juni 2024, 15.45 Uhr, ist sie im ZDF zu sehen.