Facebook will zur finanziellen Weltmacht werden. Mit Libra soll eine Art finanzielles Betriebssystem für alle derzeit rund zwei Milliarden User weltweit entstehen. Der Social Media-Konzern arbeitet bereits mit diversen Finanzdienstleistern zusammen, um die Entwicklung des hauseigenen Krypto-Tokens voranzutreiben. Laut einem erst kürzlich veröffentlichten Bericht von Coindesk soll auch der renommierte Professor der Massachusetts Institute of Technology (MIT) Christian Catalini an der Entwicklung der geplanten Stablecoin mitarbeiten.
Ein Stable Coin ermöglicht den schnellen Tausch von einem Krypto-Asset (z.B. Bitcoin) in ein traditionelles Asset (z.B. US-Dollar oder Gold), ohne das man das Krypto-Ökosytem bzw. die Krypto-Börse verlassen muss
Marc Zuckerberg will sein Facebook-Imperium mit einer Krypto-Weltwährung ausstatten, die technisch an Bitcoin angelehnt ist. Im Hintergrund wird eine Blockchain laufen, die für Nachvollziehbarkeit und Sicherheit aller Transaktionen sorgen soll. Rechtlich soll sich ein Non-Profit-Unternehmen mit Sitz in der Schweiz um die Blockchain kümmern.
Die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard sind schon Teil des Libra-Konsortiums. Ebenso Uber und der Konkurrent Lyft. Facebook wünscht sich, dass noch viele andere Firmen die Technologie für den Aufbau einer gänzlich neuen Finanz-Infrastruktur nutzen.
Facebook selbst und auch die einzelnen Konsortiums-Mitglieder werden keine zentrale Verfügungsgewalt über das Netzwerk haben, das für jedermann zugänglich sein soll.
Ökonomisch soll Libra an klassische Währungen erinnern. Um einen stabilen Kurs zu erreichen, soll die Währung an einen Korb aus staatlichen Währungen und Staatsanleihen gebunden sein, wobei die Details zur Zusammensetzung dieser „Reserve“ noch nicht bekannt gegeben wurden.
Weil Libra auf einer Blockchain läuft, wird es für externe Entwickler möglich sein, eigene Wallets (Geldbörsen) zu entwickeln. Auch Wallets, auf denen User ihre Gelder anonym verstauen können sollen möglich werden.
Gebühren sollen für die Nutzung von Libra auf Seiten der Händler anfallen. Die Kosten sollen um das Zehnfache niedriger liegen als bei bestehenden Lösungen. Das Verschicken von Geld zwischen Usern soll kostenfrei bleiben. Facebook will will auch Migranten ansprechen, die heute auf teure Dienste angewiesen sind, wenn sie Geld in die Heimat übertragen wollen.
Mit Libra will Facebook mit Instragram und Whatsapp zu einer Art finanzielles Betriebssystem für alle Facebook User werden. Um das zu erreichen, hat Facebook sich mit einem Konsortium aus Finanz-, Kreditkarten-, Telekom- und Blockchain-Firmen zusammengetan.
Umsetzung ab 2020 geplant
Wer die neue Facebook-Währung Libra ab 2020 in Whatsapp und Messenger nutzen will, muss Facebook zuvor seine Daten bekannt geben. Daten zum Zahlungsverkehr sollen aber nicht erfasst wern, sagte Kevin Weil, Vice-Chef bei Calibra, wie die Krypto-Wallet von Facebook heißt. Informationen von Facebook-Accounts und der Wallet sollen nicht miteinander vermischt werden, heißt es.
Libra wird ähnlich wie eine klassische Währungen funktionieren – auch wenn ein Konsortium dahinter steht und keine staatliche Zentralbank.
Sollte Libra gegenüber großen Währungen wie Dollar oder Euro stabil zu halten sein, könnte sich Libra schnell als Alternative für alle Menschen aus Schwellenländern erweisen, die bisher unter massiven Währungsabwertungen zu leiden haben. In diesen Märkten könnte Libra nicht nur eine Konkurrenz für die nationale Währung sein, sondern auch den Dollar verdrängen, der weltweit als Zweitwährung gehandelt wird.
Facebook sieht seine Währung Libra auf Augenhöhe mit Weltwährungen wie Dollar oder Euro. Die am Dienstag vorgestellten Gründungsdokumente von Libra machen daraus kein Geheimnis. Libra werde eine „simple, globale Währung“ sein, heißt es da.
Überschrift: „Libra ist für die Welt.“ Libra-Chef David Marcus ist von PayPal zu Facebook gekommen. Seine alte Firma ist Teil des Konsortiums, genauso wie Ebay und Spotify. „Von so etwas habe ich viele, viele Jahre lang geträumt“, sagte er am Dienstag.
An der Börse wurden die Pläne schon gefeiert, der Kurs der Facebook-Aktie stieg zu Handelsbeginn. Wenn der Plan von Facebook mit der eigenen Krypto-Weltwährung aufgeht und eine Brücke zwischen der alter und der neuer digitaler Finanzwelt entsteht, werden sich staatliche Grenzen und nationale Steuergesetze an einen Weltfinanzmarkt anpassen müssen.
Libra – auch ein Thema für Einfach.SmartCity.Machen: Berlin
Libra wird ab 2021 auch in Berlin einsetzbar, um Mikrotransaktionen und Payment für Mobilitätslösungen zu vereinheitlichen und Transaktionskosten zu minimieren. Smart City-Partner von anzeigio | Das Magazin für Smart City, eCommerce und Digitalisierung der Stadt können bei den ersten stationären SmartCity-Lösungen für anzeigio public IoT mit dabei sein.
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