Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestags hat in seiner Sitzung am 14. November den Weg zur Gründung eines 12. Fachinstituts am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, freigemacht. Die Bewilligung entsprechender Mittel wurde vom haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhard Rehberg MdB, am Freitag bekannt gegeben. „Damit wird die Ausrichtung des FLI hin zu einem international agierenden Forschungsinstitut für den Bereich der Tiergesundheit und des One Health-Konzepts, d.h. der ganzheitlichen Betrachtung von Human-, Tier- und Umweltgesundheit, gestärkt und strategisch festgeschrieben“, resümiert der Präsident des FLI Prof. Thomas C. Mettenleiter. „Die Grundlagen dafür sind im Tiergesundheitsgesetz bereits gelegt. Wir freuen uns nun auf diese weitere Herausforderung bei unseren weltweiten Aktivitäten“. Das neue Fachinstitut soll in den nächsten beiden Jahren auf der Insel Riems aufgebaut werden.
Die nach dem One Health-Konzept geplante Forschungseinrichtung kommt gerade richtig, denn die Schweinepest ist inzwischen zu einer weltweiten Tierseuche geworden. Die vom Informationsdienst agrarheute gemeldeten Nachrichten zur weltweiten Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest geben zur Besorgnis Anlaß.
Die im Oktober in Polen gemeldeten Fälle zeigen, dass bei mehr als der Hälfte der Tiere ASP-Antikörper nachgewiesen werden konnten. Bisher lag der Anteil solcher Fälle deutlich geringer. Sollte die Zahl solcher teilresistenter und damit noch lange mobiler Tiere tatsächlich zunehmen, könnte dies die Ausbreitung der Seuche befördern.
Am 15. November meldeten die polnischen Behörden einen Fall von Afrikanischer Schweinepest im polnischen Landkreis Wschowa nahe der Ortschaft Tarnów Jezierny, rund 80 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Nach dem Virusnachweis bei einem durch einen Verkehrsunfall getöteten Wildschwein wurde eine konzertierte Kadaversuche durchgeführt, bei der weitere Kadaver gefunden wurden. Das polnische Referenzlabor arbeitet derzeit an der Diagnostik. Aufgrund der räumlichen Nähe zur deutschen Grenze ist erhöhte Wachsamkeit geboten.